Den perfekten Weg kann es nicht geben. Dafür sind die Ansprüche und Erwartungen der Besucher viel zu unterschiedlich.
Jedoch ist eine gelungene Gestaltung von Wanderwegen und Lehrpfaden möglich. Es müssen nur zahlreiche Details berücksichtigt werden. Vor allem darf nicht übersehen werden, dass nicht nur Besucher bestimmte Erwartungen haben. Ein wirklich guter Weg berücksichtigt die Ansprüche der Anrainer genauso, wie ökologische und ökonomische Anforderungen.
Willkürliche Umwege sind von Besuchern genausowenig geschätzt, wie unmotivierte Höhenunterschiede, monotone Agrarflächen und eintönige Forste. Endlose Geraden, asphaltierte Strecken und Rastplätze, die keinen reizvollen Ausblick bieten, werden von Wanderern genauso gemieden, wie lärm-, staub- oder geruchsbelastete Gebiete.
Wegmarkierungen, die die Besucher nicht sicher geleiten, Pfade, die nach Niederschlägen unpassierbar sind und Tafeln, die unlesbar sind oder gar falsche Informationen aufweisen, haben auf guten Wegen und Lehrpfaden nichts verloren.
Kopien aus Bestimmungsbüchern, reine Wissensaufzählung und Instanttafeln bringen keinen Erfolg. Frustrierend sind endlos lange Texte, Stationen, die auf nicht vorhandene Phänomene hinweisen und Tafeln, die mit graphischer Gestaltung so überfrachtet sind, dass sie unlesbar sind.
Aber selbst gut aufbereitete Informationen bleiben nicht hängen, wenn zum Beispiel ähnliche Inhalte in zu geringem Abstand präsentiert werden
"Mit allen Sinnen erleben" und "interaktiv" sind häufig die Stichworte, mit denen Erlebnis definiert wird. So einfach ist es jedoch nicht:
Erst wenn Erlebtes nachhaltige Bedeutung für den Gast hat, wird es zum Erlebnis. Erlebnis ist also anhaltend und subjektiv. Bedeutungsloses ist nie nachhaltig.
Nur wenn das Angebot die Neugierde des Besuchers weckt, ihn bei seinen persönlichen Interessen erwischt und ihn in Bann zieht, wird die gewünschte Resonanz erzielt.
Darin liegt die Kunst erfolgreicher Themenwege: ein möglichst breites Spektrum auf ein einziges, konkretes Kernthema herunterzubrechen und gleichzeitig der Phantasie und Interpretation jedes Einzelnen Platz lassen.
Lehrpfade, die ausschließlich mit dem Auto erreichbar sind, sollten ebenso vermieden werden wie ökologisch bedenkliche Materialien. Besonders schutzwürdige Gebiete werden weiträumig umgangen oder durch entsprechende Besucherlenkungsmaßnahmen gesichert, Rastplätze sind nur an Stellen errichtet, die erhöhte Belastung vertragen.
Nicht nur Vandalismus trägt zu vorzeitiger Zerstörung von Wegeinrichtungen bei. In den meisten Fällen sind es Wettereinflüsse, die arbeitsintensive und kostspielige Reparaturen verursachen. Sie können jedoch durch entsprechende Maßnahmen möglichst gering gehalten werden.Maßnahmen, die sowohl den Weg selbst, als auch Einrichtungen entlang des Weges betreffen.
Vorkehrungen, durch die Regenwasser schnell von Wegen abgeleitet wird sind ebenso notwendig, wie optimale Tafelstandorte. Sorgfältige Materialauswahl, konstruktiver Holzschutz und reparaturfreundliche Gestaltung tragen zu niederem Erhaltungsaufwand bei.
Unangenehme und kostspielige Folgen eines Unfalles lassen sich durch beachten von Sicherheitsmaßnahmen und einschlägigen Normen vermeiden.
Eine umfangreiche Checkliste können Sie hier (Checkliste.pdf, 67kb) herunterladen.
Ihnen ist das alles viel zu kompliziert? Wenden Sie sich an mich!